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Montag, 16. November 2009

Regenzeit in Madagaskar: kann ich dann eine Reise machen?

Die Regenzeit (und damit der heisse Südsommer) beginnt Mitte November und endet im März. Aber wie in Europa auch, spielt das Klima inzwischen auch in Madagaskar nicht mehr so wie seit Jahrhunderten. In Tana und mithin auf dem Hochland (Tana, Antsirabe, Fianarantsoa) ist es während der Regenzeit heiss tagsüber und der Himmel ist mit diesen dramatisch fotogenen Wolkenbergen besetzt. Nachmittags regnet es ein bis drei Stunden und dies als filmisch eindrückliche Regen wie Stahlseile.

Im trockenen Westen (Morondava) und im sehr trockenen Süden (Tulear, westlich von Fort Dauphin) regnet es auch dann nicht und wenn es dann mal doch regnet, dann tanzen die Leute - weil endlich der Regen kommt. Dort limitiert sich die 'Regenzeit' auf gelegentliche Schauer mit einem nur selten voll bewölkten Himmel.

An der Ostküste (Tamatave, Ste. Marie) regnet es das ganze Jahr durch, aber während der 'Regenzeit' regnet es mehr und es ist heiss: tags und nachts. Zu dieser Zone zählt auch Diego im Norden und Nosy Be im Nordwesten. Einziger Nachteil der Ostküste ist, dass dort die Zyklone während der Regenzeit einfallen können und zwar allermeistens im Gebiet Tamatave - Ste. Marie. Die Zyklonzeit ist 'normalerweise' zu Beginn Dezember bis Ende Februar. Ein Zyklon in Morondava oder Tulear gibt's nur alle dutzend Jahre mal und in Fort Dauphin nie. Ein 'typischer' Zyklon kommt aus Osten vom Indischen Ozean her, hat Landkontakt in der Region Tamatave und wendet sich - meist auf dem Meer oder sehr selten zu Land - Richtung Norden und verwüstet, wenn überhaupt, Antalaha, Sambava. Selten nur geht er bis Diego und dann der Westküste runter in Richtung Morondava.
Historisch gab es noch nie einen Zyklon nach Mai und nie vor November. Es gab in den letzten zwei Jahrhunderten nur drei Fälle von Zyklonen, die von Tamatave quer durch Madagaskar rasten (also Tamatave - Tana - Morondava), der wirklich grosse hiess Cynthia und fegte 1991 quer durch.

Kurzum ist es so, dass man in Tana während der Regenzeit vormittags einen prallblauen Himmel voll strahlender Sonne vorfindet und jedes Wolkengebirge fotografieren möchte. Nachmittags dunkelt es ab und der Himmel ergiesst sich in dicken Tränen über die Stadt. Nach wenigen Stunden übernimmt die Sonne mit einem buntschillernden Regenbogen und beendet den Tag (um 18h00) mit einem schnellen, aber eindrucksvollen gelborangen Untergang.

Diese Zeit ist keinesfalls zu meiden - ausser man will abgelegene Lateritpisten fahren. Die Hauptachsen sind offen. Das Land ist grün und fruchtbar. Und wenn es regnet, dann zieht man sich unter ein Dach zurück und trifft nette Menschen. Die Regenzeit ist auch die Zeit der Früchte: Leeches, Ananas..

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